European Science & Scholarship Association e.V.

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"Desideratum"

Mit dem Preis "Desideratum" würdigt der Verein lang erwartete Leistungen aus Literatur und Wissenschaft, wie z.B. - aber nicht nur - erste vollständige Übersetzungen aus entfernten Sprachen ins Deutsche.

Wir bitten um Nominierungen, insbesondere durch Wissenschaftler(innen) oder Übersetzer(innen).
Nominierungszeitraum: Nominierungen sind jederzeit möglich.
Nominierungsschluss für die nächste Preisverleihung: 1. Juni 2027

Bisherige Preisträger:
  • 2017 erhielt Frau Eva Schestag für ihre über 1700-seitige Übersetzung „Die Drei Reiche“ (Sanguo Yanyi) den derzeit mit 5.000 Euro dotierten Preis der European Science & Scholarship Association „Desideratum“.
     
    Als Gründe führt die Jury an: Die Erstmaligkeit einer deutschsprachigen Gesamtübertragung, der vielfältige Relevanz des übertragenen Textes sowie Umfang, Sachgerechtheit und Klarheit der Übersetzung.
    "Es ist die erste Gesamtübertragung des monumentalen Romans Sanguo Yanyi in Deutsche, eines der sowohl literarisch wie wirkungsgeschichtlich bedeutendsten chinesischen Romane, der auch im 21. Jahrhundert nicht nur in China, sondern auch weit darüber hinaus Anklang findet und Interesse verdient.
    Frau Schestags Übersetzung vermittelt einen treffenden Eindruck vom Stil, ja „Flair“ des Originals und ist dabei klar und verständlich. Dies dürfte auch dadurch bedingt sein, dass sie bewusst und gezielt ein deutschsprachiges Publikum ansprechen soll, ohne dabei sinologische Standards zu verletzen. Verständnis fördernde – aber keineswegs den Lesefluss störende – Anmerkungen, ein Verzeichnis der Namen der wichtigsten Personen des Romans und eine informatives Nachwort dienen zusätzlich der Lesbarkeit.
    Im Vergleich mit den englischsprachigen Gesamtübertragungen von C.H. Brewitt-Taylor und Moss Roberts, die sicherlich auch auf die deutsche Übersetzung wirkten, scheint Frau Schestags Übersetzung dem Original am nächsten zu kommen. Es steht zu erwarten, dass Frau Schestags Übertragung auf absehbare Zeit die deutschsprachige Standardübersetzung der Drei Reiche sein wird."

  • 2007 erhielt Martin Woesler den mit 10.000 Euro in Form von Druckkostenzuschüssen und Preisgeld dotierten Preis "Desideratum" der European Science & Scholarship Association "für sein Engagement und seine wissenschaftliche Leistung zur Verwirklichung der ersten vollständigen deutschen Übersetzung des bedeutendsten chinesischen Romans Traum der Roten Kammer".

    In der Begründung der Jury heißt es: "Der chinesische Roman
    Traum der Roten Kammer gilt als der bedeutendste chinesische Roman überhaupt und wurde seit seinem Erscheinen ununterbrochen gefeiert, sogar in der Zeit von Mao Zedong, in der er ihn ideologisch zu instrumentalisieren versuchte. Darin geht es um eine Dreierbeziehung, um Aufstieg und Niedergang einer Beamtenfamilie zur Zeit der ersten Kaiser der letzten chinesischen Dynastie Qing. Er wurde vermutlich in den 1750er Jahren von Cao Xueqin zuende gebracht, aber nur im Freundeskreis weitergereicht. Das letzte Drittel sammelte Gao E zusammen, nahm Ergänzungen vor und edierte die vollständige Ausgabe Chengjiaben 1791. Diese war Grundlage für vollständige Übersetzungen ins Englische, Französische, Russische etc. Nur ins Deutsche wurde diese Fassung bisher nie vollständig übersetzt. Franz Kuhn gab 1932 lediglich eine etwa um die Hälfte gekürzte Fassung heraus. Etwa 250 Jahre, nachdem der Autor letzte Hand angelegt hat und 215 Jahre, nachdem die erste vollständige chinesische Fassung erschien, liegt nun auch eine vollständige deutsche Fassung vor. Dies ist das Verdienst von Martin Woesler, Sinologe, der sich damit einen Studententraum erfüllte. Obwohl zahlreiche Verlage die seit etwa 1991 vorliegende vollständige Übersetzung von Rainer Schwarz ablehnten, fand Woesler einen Weg, den Roman im Europäischen Universitätsverlag zu veröffentlichen. Er überarbeitete Schwarz‘ Fassung und ergänzte das fehlende Drittel.