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"Kommunikations-Studiengänge mit Fremdsprachen" 2009
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"Desideratum"
Mit dem Preis
"Desideratum" würdigt der Verein lang erwartete
Leistungen aus Literatur und Wissenschaft, wie z.B. -
aber nicht nur - erste vollständige Übersetzungen aus
entfernten Sprachen ins Deutsche.
Wir bitten um Nominierungen, insbesondere durch
Wissenschaftler(innen) oder Übersetzer(innen).
Nominierungszeitraum:
Nominierungen sind jederzeit möglich.
Nominierungsschluss für die
nächste Preisverleihung: 1. Juni 2027
Bisherige Preisträger:
- 2017
erhielt Frau Eva Schestag für
ihre über 1700-seitige Übersetzung „Die
Drei Reiche“ (Sanguo Yanyi) den
derzeit mit 5.000 Euro dotierten Preis der European
Science & Scholarship Association „Desideratum“.
Als Gründe führt die Jury an: Die Erstmaligkeit
einer deutschsprachigen Gesamtübertragung,
der vielfältige Relevanz
des übertragenen Textes sowie Umfang,
Sachgerechtheit und Klarheit der Übersetzung.
"Es ist die erste Gesamtübertragung des
monumentalen Romans Sanguo Yanyi in
Deutsche, eines der sowohl literarisch
wie wirkungsgeschichtlich bedeutendsten
chinesischen Romane, der auch im
21. Jahrhundert nicht nur in China, sondern
auch weit darüber hinaus Anklang
findet und Interesse verdient.
Frau Schestags Übersetzung vermittelt einen
treffenden Eindruck vom Stil, ja „Flair“ des
Originals und ist dabei klar
und verständlich. Dies dürfte auch dadurch
bedingt sein, dass sie bewusst und gezielt
ein deutschsprachiges Publikum ansprechen
soll, ohne dabei sinologische Standards zu
verletzen. Verständnis fördernde – aber keineswegs
den Lesefluss störende – Anmerkungen, ein
Verzeichnis der Namen der wichtigsten Personen
des Romans und eine
informatives Nachwort dienen zusätzlich der
Lesbarkeit.
Im Vergleich mit den englischsprachigen
Gesamtübertragungen von C.H. Brewitt-Taylor
und Moss Roberts, die sicherlich auch auf die
deutsche Übersetzung wirkten, scheint Frau
Schestags Übersetzung dem Original
am nächsten zu kommen. Es steht zu
erwarten, dass Frau Schestags Übertragung
auf absehbare Zeit die deutschsprachige
Standardübersetzung der Drei Reiche
sein wird."
- 2007
erhielt Martin Woesler den mit 10.000 Euro in Form von
Druckkostenzuschüssen und Preisgeld dotierten
Preis "Desideratum" der European Science &
Scholarship Association "für sein Engagement und
seine wissenschaftliche Leistung zur
Verwirklichung der ersten vollständigen deutschen
Übersetzung des bedeutendsten chinesischen Romans
Traum der Roten Kammer".
In der Begründung der Jury heißt es: "Der
chinesische Roman Traum der Roten
Kammer
gilt als der bedeutendste chinesische Roman
überhaupt und wurde seit seinem Erscheinen
ununterbrochen gefeiert, sogar in der Zeit von Mao
Zedong, in der er ihn ideologisch zu
instrumentalisieren versuchte. Darin geht es um
eine Dreierbeziehung, um Aufstieg und Niedergang
einer Beamtenfamilie zur Zeit der ersten Kaiser
der letzten chinesischen Dynastie Qing. Er wurde
vermutlich in den 1750er Jahren von Cao Xueqin
zuende gebracht, aber nur im Freundeskreis
weitergereicht. Das letzte Drittel sammelte Gao E
zusammen, nahm Ergänzungen vor und edierte die
vollständige Ausgabe Chengjiaben 1791. Diese war
Grundlage für vollständige Übersetzungen ins
Englische, Französische, Russische etc. Nur ins
Deutsche wurde diese Fassung bisher nie
vollständig übersetzt. Franz Kuhn gab 1932
lediglich eine etwa um die Hälfte gekürzte Fassung
heraus. Etwa 250 Jahre, nachdem der Autor letzte
Hand angelegt hat und 215 Jahre, nachdem die erste
vollständige chinesische Fassung erschien, liegt
nun auch eine vollständige deutsche Fassung vor.
Dies ist das Verdienst von Martin Woesler,
Sinologe, der sich damit einen Studententraum
erfüllte. Obwohl zahlreiche Verlage die seit etwa
1991 vorliegende vollständige Übersetzung von
Rainer Schwarz ablehnten, fand Woesler einen Weg,
den Roman im Europäischen Universitätsverlag zu
veröffentlichen. Er überarbeitete Schwarz‘ Fassung
und ergänzte das fehlende Drittel.
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